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Niko Jahn

Geboren und aufgewachsen in Angeln an der Ostsee. Mutter urbayerisch, Vater urplattdeutsch.

 

Maler seit über 50 Jahren. Am Anfang Plakate für die Gaststätte im Nachbardorf, Ankündigungen für den Tanz in den Mai, das Erntedankfest, den Sommerball, die an Strommasten geklebt, in der Fleischerei oder beim Bäcker ausgehängt wurden. 

 

Nach der Schule Seefahrt, mein Küstenkinder- Traumberuf. Ein paar Jahre später das Volontariat bei einer Zeitung, noch ein Traumberuf. In den 70er Jahren Journalist in Dänemark. Zeit für die Kunst, eine hochintensive, erfolgreiche Schaffensphase in der einsamen Kate hinterm Deich.

 

Bewerbung an der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen. Abgelehnt, Autodidakt bis heute.

 

Über vierzig Jahre lang Journalist, Interviewer, Reporter, Redakteur. Immer wieder Malpausen.  Seit 2006 wieder Kunst. Arbeiten in Öl, Aquarelle, Mischtechniken, Tusche, Grafik, Skulpturen in Stein, Ton, Holz, Porträts. Thema sind Menschen. Seit vielen Jahren Lehrbeauftragter der Münchner Volkshochschule.

 

Erste Ausstellungen in Gaststätten und Restaurants an der deutsch-dänischen Grenze. Und bei meinen längst verstorbenen hochverehrten Freunden und Kritikern, den Galeristen Aga und Alex von Sydow, in der „Galeri Ancora“ in Højer/Dänemark (1978) und in der Galerie „Ancora“ in Wyk auf der Insel Föhr (1979). Einzelausstellung zur 700-Jahr-Feier im Schloss Reinbek bei Hamburg (1976), wo der noch junge Walter Kempowski vor meinen Bildern "Aus großer Zeit" las. Darauf war ich sehr stolz. Als Autor hat er mich ein Leben lang begleitet.

 

Lebensstationen: Mein kleines Dorf an der Ostsee, Flensburg, Lübeck, Tønder in Dänemark, Hamburg, Offenburg, München, Berlin, Spanien.

 

Nach langer Vorbereitung seit 2012 jedes Jahr Ausstellungen bei Kunst in Sendling, obacht! (2013), Art in the Park (2014), 500 artists say Hello mit Munich Artists (2015), SüdPART (2016,2017), Sendlinger Kulturschmiede (2017) in München.       

Einführung zur Ausstellung in der "Sendlinger Kulturschmiede" Niko Jahn

vom 9.März 2017, SK

 

Niko Jahn konzentriert sich in seiner künstlerischen Arbeit auf ein einziges Thema, den Menschen, das er in großer thematischer wie formaler Vielfalt behandelt. Dabei geht es ihm nicht in erster Linie um Abbildungen der Wirklichkeit. Ihn beschäftigt vielmehr die Beziehung zwischen den Menschen, ihre  Zugewandtheit in der Haltung wie im Blick, der sich in einem Bild, das eine Frau mit einem Mona-Lisa-ähnlichen Lächeln zeigt, oft direkt an den Betrachter richtet und ihn sozusagen zu einem Dialog auffordert.

Auch kreisen seine Arbeiten um grundlegende menschliche Erfahrungen wie Geburt, Leben, Abschied, Trauer und Tod, beispielhaft etwa in den Bildern „Trauerfrauen" wie „Geburt". Dieses Bild verdeutlicht den existenziellen physisch erschöpfenden Vorgang sowohl in der Reduktion auf die überschnitten gezeigte nackte Frau, die durch ihre Nacktheit nicht nur deutlich ihren Körper präsentiert, sondern ohne Kleidung auch zeitlos wird und nicht mehr historisch einzuordnen ist, und das gerade in diese Welt geborene Kind wie auch in der sehr intensiven Farbigkeit als wahrhaft fundamentale Bedingung menschlichen Seins.

In bester kunsthistorischer Tradition bewegt sich das Bild „Der Tod und das Mädchen", das Niko Jahn als geheimnisvolles, durchaus bedrohlich wirkendes, in Schwarz gehaltenes Aquarell konzipiert, nur von wenigen strahlend roten Elementen aufgebrochen, in dem der Tod frontal dem Betrachter gegenüber auftritt und auch ihn somit anspricht.

Niko Jahn zeigt aber auch Ironie in einem farbenfrohen Ölgemälde von einer Kunstausstellung, dass – ähnlich wie bei Woody Allens „Purple Rose of Cairo" – durchaus überraschende Begegnungen zwischen „echten" und „eher virtuellen" Personen möglich sind.       Dr. Anne Menke-Schwinghammer, Kunsthistorikerin

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